22. Spieltag: Bitteres Saisonfinale für 96er
Am Ende waren es nur Sekunden, die im Top-Spiel des 22. Spieltages entschieden. Der 2:2-Ausgleich der Stotternheimer in der Nachspielzeit ließ den Aufstiegstraum der Fortuna jäh zerplatzen. – Man könnte nach einer solchen Partie durchaus Phrasen bemühen, wie die von dem Spiel das eben nicht nur 90 Minuten dauert, sondern manchmal auch länger. Oder man erinnert an Finaldramen wie in der Champions-League anno 1999. Doch auch so kann das Aufstiegsdrama im Fernduell zwischen der Fortuna und Alach II. nur schwer in Worte gefasst werden. Nach 22 Spielen und 1980 (+2) Spielminuten und der besten Saisonleistung am letzten Spieltag steht die Fortuna-Erste letztlich doch mit leeren Händen und dem undankbaren 3. Tabellenplatz dar. Punktgleich im Fernduell mit Alach musste die Fortuna beim bislang ungeschlagenen Tabellenführer aus Stotternheim antreten und hoffte natürlich auf Schützenhilfe auf den anderen Plätzen. Die eigene Taktik bestand darin gegenzuhalten und vielleicht über den Kampf eine Ãœberraschung herbeizuführen. Trainer A. Umbreit hatte die Mannschaft zu diesem Zwecke äußerst defensiv eingestellt und hoffte so auf die ein oder andere Kontergelegenheit gegen den spielstarken Gastgeber. Die Rechnung ging auf. Die vielbeinige 96er Abwehr stand zumeist sicher und ließ den Aufsteiger aus Stotternheim nur selten gefährlich agieren. Im Gegenzug konnten immer wieder nadelstichartige Konter gesetzt werden. Der Aufwand, den die Fortuna betrieb wurde letztlich sogar belohnt. In der 24. Minute nutzte S. Haage eine Noack-Hereingabe zum überraschenden 0:1. Die Fortuna in der Folge noch frecher und sogar mit dem 0:2 kurz vor der Halbzeit. Nach einem Foul an Chr. Bimböse war es wiederum Kapitän S. Noack, der den Ball in den Strafraum flankte und so Torjäger R. Reiswich bediente (42.). Mit dieser Führung ging es auch in die Halbzeitpause.
Dass die zweite Hälfte ein hartes Stück Arbeit werden würde war allen Beteiligten bewusst und Stotternheim begann gleich mit viel Druck auf das Tor von Torhüter S. Koch, ohne sich dabei aber 100%ige Torchancen zu erspielen. Die Gäste waren ihrerseits stets um Entlastung bemüht und setzte auch so noch einige gefährliche Konter. Leider blieben die wenigen Torchancen ungenutzt.
Mit der Hereinnahme weitere Offensivkräfte erhöhten die Hausherren weiter den Druck auf die Fortuna und wurde dafür belohnt. In der 75. Minute verkürzte der zuvor eingewechselte M. Holzapfel auf 1:2. Besonders bitter dabei, der Torschütze hätte nach einen brutalen Tritt gegen S. Koch wenige Minuten zuvor schon gar nicht mehr auf dem Platz sein dürfen. Die 96er steckten jedoch nicht auf und kämpften für ihre Chance zum Aufstieg. Leider verweigerte der Schiedsrichter anschließend ein regelkonform erzieltes 1:3 von R. Reiswich wegen Abseits. Die Fortuna überstand die 90 Minuten ersehnte den erlösenden Schlusspfiff, doch der ansonsten gut leitende Schiedsrichter M. Mühlberg gestand den Gastgebern in der 92. Minute noch einen Freistoß zu und das Drama nahm seinen Lauf. Den hoch in den Strafraum geschlagenen Ball erreichte N. Müller mit der Fußspitze und verwandelte so zum 2:2-Endstand. Der Fortuna war trotz großen Kampfes die absolute Überraschung nicht gelungen und der Punktgewinn gegen die unbesiegten Stotternheimer nur ein schlechtes Trostpflaster.
Der Ausdrückliche Dank der Mannschaft, des Trainers und der Vereinsführung gilt aber vor allem den mitgereisten Unterstützern und den nicht eingesetzten Spielern. Vielen Dank für den Zuspruch vor dem Spiel und die Aufmunterung hinterher. Herzlichen Glückwunsch nach Alach!
Fazit: Den kleinen Strohhalm beim großen Favoriten ergriffen und über eine Stunde in den eigenen Hände gehalten. Großartige Leistung aller Mitwirkenden, am Ende ist es bitter, hat aber nicht sein sollen. Nun gilt es sich wieder aufzurichten, im Sommer vorzubereiten und in der neuen Spielzeit voll anzugreifen.
Tore: 0:1 S. Haage (24.); 0:2 R. Reiswich (42.); 1:2 M. Holzapfel (75.); 2:2 N. Müller (90+2)
Gelbe Karten: M. Lukesch
Aufstellung: S. Koch – D. Weiland; S. Noack (MK); M. Lukesch (GK) – Chr. Klein; S. Haage – P. Jülich; Chr. Bimböse – D. Steinborn – Chr. Meier (90./R. Kachel); R. Reiswich