23. Spieltag: Schlag in der Nachspielzeit
Die 96er verspielen beim 0:1 gegen den Tabellenführer FC Union II. in der Nachspielzeit noch einen wichtigen und verdienten Punkt, gehen aber als Sechster in die entscheidenden englischen Wochen. – Das Spiel des SCF gegen die favorisierte Reserve des FC Union Erfurt war für den geneigten Zuschauer ein echtes fußballerisches Liebhaberstück. Das jedoch weniger für jene Liebhaber des gepflegten Kurzpasses nach spanischer Machart, als vielmehr für diejenigen, deren Herz für den eher robusten Fußball englischer Amateurligen schlägt.
Dementsprechend bestimmten vor allem intensive Zweikämpfe die Anfangsphase der Partie, in der die Hausherren mehr vom Spiel hatten und sich immer wieder gefährlich vor dem Tor des Tabellenführers in Szene setzten. Leider gelang es den 96er im ersten Durchgang nicht, die leichten Feldvorteile und guten Torgelegenheiten in Zählbares umzusetzen. Immer wieder fehlte dabei auch der konsequente letzte Pass oder der energische Zug zum Tor. Da sich aber auch die Gäste nur sehr wenige zwingende Torchancen erspielten und dabei insgesamt unerwartet blass blieben, ging es mit einem torlosen Remis zum Pausentee.
Auch in der zweiten Spielhälfte behielten die Hausherren optisch die Oberhand, wobei sich an der Spielanlage beider Mannschaften wenig änderte. Die Zweikämpfe wurde auffallen oft angenommen, das spielerische Element dabei aber häufig sträflich vernachlässigt. Den ersten Knackpunkt erreichte die Partie in der 69. Spielminute, als der Unioner M. Zink nach wiederholtem Foulspiel das Feld verlassen musste. Die 96er zeigten sich danach sichtlich bemüht, die Ãœberzahl auszunutzen, doch die erspielten Torchancen erreichten nicht mehr die Qualität der ersten 45 Minuten. Von den Gästen ging in der Schlussphase spielerisch keine Gefahr mehr aus, einzig bei Standardsituationen blieb die Union-Reserve stets brandgefährlich. Die extrem hektischen Schlussminuten läutete schließlich ein erneuter Platzverweis ein. J. Clausnitzer musste nach einer Notbremse an M. Lukesch in der 89. Minute das Feld verlassen. Die Fortuna schien jedoch am Ende einer Kräfte verschleißenden Partie nicht mehr in der Lage die Entscheidung herbeizuführen. Mit der besten Torgelegenheit der zweiten Spielhälfte scheitere P. Heinemann aus eld Metern am gut reagierenden Union-Keeper E. Mischke. Darauhin schienen sich alle Beteiligten und Zuschauer bereits auf ein Remis einzustellen, als die Gäste in der 92. Minute doch noch den „Lucky-Punsh“ setzten. Nach einer umstrittenen Foulentscheidung fand ein gut getretener Chr. Dittrich-Freistoß, unbehelligt von Freund und Feind, den Weg ins lange Eck des 96er-Gehäuses, gleichbedeutend mit dem 0:1-Endstand.
Fazit: Die Chancen gegen den Tabellenführer waren da, blieben aber ungenutzt. Am Ende reicht ein Glückstreffer und wir stehen mit leeren Händen da. Unverdient, aber nicht zu ändern. Köpfe hoch und Blick sowie Konzentration auf die beiden anstehenden englischen Wochen.
Tore: 0:1 Chr. Dittrich (92.)
Gelbe Karten: P. Jülich, D. Weiland
Aufstellung: F. Natt – M. Vitzthum (27./M. Lukesch), P. Jülich (GK), F. Plotzki – Chr. Klein – Chr. Meier (70./R. Reiswich), D. Weiland (GK; 64./D. Steinborn), F. Alcala-Pintado, E. Mühlberger – A. Schatz, P. Heinemann