25. Spieltag: Pintado ist ein Schatz
Am vorletzten Spieltag, im letzten Heimspiel der Saison 2013/2014 in der 1. Kreisklasse, empfing die 96er Fortuna die Landesklasse-Reserve des SV Blau-Weiß Büßleben im Stadion „Vor dem Dorfe“. In den vergangenen Jahren immer eine Partie mit Torgarantie und offenem Ausgang.Wie sagte einst Sepp Herberger „Die Leute gehen zum Fußball, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht.“. So kamen auch zum vorletzten Spiel der Saison in der ersten Kreisklasse wieder zahlreiche Unwissende ins Stadion am Dorfe um dem Heimspiel der Fortunen bei zu wohnen, bzw. zu stehen oder zu sitzen, je nach Gusto. Anders als bei der DNM waren alle Spieler fit, was man jedoch nicht von jedem Zuseher behaupten konnte, die Farbwahl war geklärt, Büßleben in deutlich vom 96er Blau unterscheidbaren Rot, los konnte es gehen.
Und es ging los und da Fußball laut Trappatoni nicht nur Ding, sondern auch Dang und Dong ist, war es schon ein Dong, als Schiedsrichter Kahlstett das Spiel mit einem Ding namens Pfeife anpfiff. Fußballzeit.
Und es begann auch gleich mit einem Dang. Pintado setzt Schatz in der 7. Minute herrlich in Szene, dessen Kopfball findet aber seinen Weg nicht ins Tor von Müller. Büßleben machte aber klar, dass sie die Punkte, um die es hier ging, nicht so einfach herschenken wollte und kam im Gegenzug nach einem Freistoß und einem Kopfball zu einer guten Möglichkeit.
Schon die Anfangsphase des Spiels versprach Hochspannung, denn die Chancen mehrten sich. So konnte Jülich eine schnelle Kombination durch das Mittelfeld nur knapp nicht verwerten. Wie so oft im Fußball sollte sich die schlechte Chancenverwertung bald rächen.
In der 19. Minute kommt der Ball zum Büßlebener Moeller, der mit einem Strich, einem Dong und einem Schuß aus 25 Metern unhaltbar für Scheunert zum 0:1 einnetzte. Was war geschehen? Der Ball, eigentlich schon geklärt, springt ihm nicht ganz zufällig sondern nach einem schwerwiegenden Fehlpass vor die Füße. Tor und kein Wuff, da auch dieses mal 6,3 bis 8,1 kg fehlten. Das ist nämlich das vom Verband Deutscher Hundehalter vorgeschriebene Idealgewicht für Möpse. Über Beagle schweigen sie sich jedoch aus.
Die Umbreit Elf ließ sich aber von diesem Rückstand und dem fehlenden Wuff nicht beeindrucken sondern rannten wütend an. So hatte Klein gleich im Gegenzug (es zog mächtig im weiten Rund) eine Doppelchance, die er aber ebenso wie seine Vorgänger nicht verwerten konnte. In der 20. Minute war es gar der Pfosten, der die Büßlebener vor dem Ausgleich bewahrte als Schatz die Flanke von Hippauf an selbigen setzte. Auch der immer wuselnde Pintado hatte noch kein Glück als sein Angriff in der 23. Minute in letzter Sekunde geblockt wurde.
Doch dann kam die 26. Minute. Wieder Klein setzt zu einem seiner berühmt berüchtigten Läufe an und kann nur mittels Foul im Strafraum von der Vollendung abgehalten werden. Pfiff und 11 Meter. Dass auch 11 Meter 11 Freunde sein können bewies Schatz, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und das Spielgerät unhaltbar halbhoch ins linke Eck des gegnerischen Tores versenkte. 1:1.
Obwohl bereits zwei Tore gefallen waren, war nun wieder alles offen. So auch die Schussbahn für Pintado, der ohne lange um den Strafraum rumzubayern und versuchte Handball zu spielen, einfach mal in der 36. Minute aus gut und gerne 26 Metern drauf hielt und siehe da, es stand 2:1 für die Mannen in Blau. So konnte es in die Halbzeit gehen.
Halbzeitfazit: Ein Kreisklassenspiel auf hohem Niveau mit Chancen auf beiden Seiten und immer noch ungewissem Ausgang. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich einige Chancen der Büßlebener auf Grund von gewisser Parteilichkeit nicht erwähnte.
Kaum hatte Kahlstett das Spiel wieder angepfiffen, pfiff er schon wieder. Einen erneuten 11 Meter nämlich, diesmal allerdings für die Büßlebener. Ich bin nun, wie Reiner Calmund kein völliger Fußballaie, aber ich kenne den Unterschied zwischen einem Strafstoß und einem 11 Meter. Deshalb konnte ich das Ding, Dang Dong förmlich hören, als Schulz den Ball an den Innenpfosten setzt (Ding), dieser ins Tor springt (Dang) und es plötzlich wieder unentschieden stand (Dong). 2:2 in der 47. Minute.
Wie bereits in der ersten Halbzeit wollten sich die Fortunen aber mit der Punkteteilung nicht abfinden. So sind es wieder Pintado und Schatz, die sich gegenseitig beflanken und das runde Leder aber nicht im eckigen unterbringen können. In der 52. Minute war sogar wieder das Aluminium auf der Seite des SV, als ein Ball von Lukesch nur die Latte trifft. Auch Hippaufs Versuch kurz darauf schlug fehl, nachdem er sich sehenswert über rechts durchsetzen konnte.
Dann die Schrecksekunde. In der 63. Minute taucht ein SV Spieler alleine vor dem Tor auf und es macht wieder Ding. Diesmal aber ohne Dang und Dong. Fast im Gegenzug wurde ein Tor von Pintado in der 66sten wegen Abseitsstellung nicht anerkannt, ich glaube, Kahlstett hatte recht mit dieser Entscheidung.
Nur eine Minute später machte es, wer sonst, Schatz besser. Schnelle Kombination, blitzschneller Lauf, starker Angriff über die linke Abwehrseite der Büßlebener und schon rappelt es wieder im Kasten von Müller. 3:2. Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Das schien so etwas wie ein Befreiungsschlag für die 96er zu sein. Denn nur kurze Zeit später zauberten wiederum Schatz und Pintado sehenswert aber umgekehrt. Die Bananenflanke kommt diesmal nicht von Manni, sondern von Schatz, der Kopf gehört diesmal nicht Hrubesch sondern Pintado und der macht das 4:2 mit Köpfchen und in der 75. Minute. Der berühmte Drobs schien gelutscht zu sein, die Punkte und die Kirche schienen am und im Dorf zu bleiben.
In der 84. Minute kommt noch Göhler für Klein, welcher vorher so viel gelaufen war, dass die Wade nicht mehr mitspielte. Sollte der Sieg nun noch höher ausfallen? Leider nein. Obwohl stark spielend, änderte diese Einwechslung nichts mehr. Im Gegenteil.
Den sportlichen Schlusspunkt setzten die Büßlebener, als sich im Strafraum der Fortunen Scheunert und ein Abwehrspieler gegenseitig zu riefen „Nimm du ihn, ich hab ihn sicher!“ und Thiel nach schöner Drehung das Leder in der 90. Minute zum 4:3 Endstand versenkte. (Bericht: Martin Wilde)
Fazit: Platz vier errungen, stark gespielt. Pintado und Schatz die Matchwinner die den Unterschied ausmachten.
Tore: 1:0 A. Schatz (19.), 1:1 L. Möller (19.), 2:1 F. Alcala-Pintado (36.), 2:2 O. Schulz (47./FSS), 3:2 A. Schatz (67.), 4:2 F. Alcala-Pintado (75.), 4:3 M. Thiel (90.)
Aufstellung: D. Scheunert – M. Lukesch, R. Kachel, F. Plotzki – K. Hippauf, D. Steinborn, F. Alcala-Pintado, P. Jülich, Chr. Klein (84./Chr. Göhler) – A. Schatz, L. Hahn