Pokalviertelfinale: Der Favorit wankt, fällt aber nicht
Die Fortuna verpasst nur knapp den Einzug ins Halbfinale des Veltins-Kreispokals und unterliegt dem Favoriten und Kreisoberligisten TSV Kerspleben unglücklich mit 1:2. Ob man für diese Partie tatsächliche Vergleiche wie das allgegenwärtige „David gegen Goliath“ bemühen muss, weiß ich nicht.
Aber die Rollenverteilung im Spiel der Fortuna gegen den Kreisoberliga-Siebten aus Kerspleben war eindeutig und die Favoritenrolle vergeben. Die Fortuna hoffte jedoch mit etwas Glück, nach Blau-Weiß 52, auch dem zweiten höherklassigen Gegner ein Bein stellen zu können.
Das Fortuna-Trainergespann Umbreit/Philipp hatte die Mannschaft gut und in erster Linie defensiv eingestellt. Aus einer sicheren Abwehr sollten die 96er auf ihre Chance lauern und die bot sich schneller als gedacht. Schon in der 2. Spielminute war es Torjäger Schatz, der einen krassen Stellungsfehler in der Hintermannschaft der Gäste mit einem satten Schuss zum 1:0 nutzte. Die Hausherren waren danach sogar über weite Strecken der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und erspielten sich die Gelegenheit die Führung auszubauen. Leider versagte Schiedsrichter Rastdorf dem 2:0 durch Mühlberger wegen einer nicht vermeintlichen Abseitsstellung die Anerkennung. Linienrichter Stiem zeigte indes schon zum Anstoßpunkt. Gegen die geschlossene und kämpferische Mannschaftsleistung fanden die Gäste im gesamten ersten Durchgang keine Mittel, die Fortuna war in der Regel einen Schritt schneller. So ging es nicht ganz unverdient mit 1:0 zum Pausetee.
Offenbar nach einigen deutlichen Kabinenworten, spielten in Halbzeit zwei fast ausschließlich die Gäste, ohne sich jedoch wirklich zwingende Torchancen zu erarbeiten. So war es dann auch ein Herzig-Freistoß, dem eine Fehlentscheidung voraus ging, der den Ausgleich brachte (54.), die Partie aber nicht kippte. Die Fortuna nahm den Kampf weiter an, stand eng am Mann und ging sogar wieder in Führung, doch auch das dritte Tor der Fortuna wurde nach einer umstrittenen Abseitsentscheidung nicht gegeben. Und so war es schließlich ein klassischer „Kann man, muss man aber nicht“-Elfmeter, der den Favoriten auf die Siegerstraße führte. Kollmann verwandelte sicher zum 1:2 (71.). Zwar mühten sich die ausnahmeweise in grün spielenden Fortunen, ins Spiel zurückzufinden, doch weitere zwingende Chancen sprangen nicht mehr heraus. Am Ende wankte der Favorit, der aus dem Spiel heraus nur wenige Mittel gegen die kompakte Mannschaftsleistung der Fortuna fand, fiel aber nicht.
Fazit: Mit erhobenem Kopf ausgeschieden und dem Favoriten einen großen Kampf geliefert. Mit etwas Glück wäre vielleicht die zweite Pokalüberraschung möglich gewesen. Schade. Ein ganz großer Dank geht von dieser Stelle noch an die zahlreichen und unterstützenden Zuschauer, auch von der eigenen Ligakonkurrenz (Danke SV Schmira, FSV Harz 04, Thüringer FC!) und selbstverständlich an unser Organisationsteam. (Bericht: Christoph Bimböse)
Tore: 1:0 Schatz (2.), 1:1 Herzig (54.), 1:2 Kollmann (71./FSS)
Aufstellung: Natt – Vitzthum, Hoyer, Lukesch – Klein – Jülich, Alcala-Pintado, Weiland (MK), Bimböse (83./Heß) – Mühlberger – Schatz