15. Spieltag Jetzt macht mal drei Punkte!
Nach verpatztem Auftakt in die Rückrunde galt es für die Fortuna einiges wieder gut zu machen. Zum 15. Spieltag hatte man niemand Geringeren als die Reserve des SV Alach zu Gast. Auf dem Papier eine klare Angelegenheit, da der SV momentan die berühmte rote Laterne beherbergt.Aber was sagt schon Papier. Ohne Leser nichts. Um nicht selber noch in den Apfelstrudel des drohenden Abstiegs zu geraten, mussten unbedingt drei Punkte her. Das traf sich gut, denn um genau diese ging es hier.
Apropos treffen. Wie immer trafen zwei Mannschaften, ein Schiedsrichter, und zwei Linienrichter. Zunächst erst einmal nur ein, wer dann wirklich im Verlauf des Spieles traf, sollte sich im Spielverlauf heraus stellen. Um dieser spannenden Frage auf den Grund zu gehen, trafen auch heute wieder zahllose Zuseher ein, um sich den Wind um die Ohren pfeifen zu lassen und um sich das Spiel anzusehen. Leider traf man Heute nicht Arnd Umbreit an. Schade. An dieser Stelle, um nicht später sentimental zu werden: Alles Gute an dieser Stelle und möge dein Leben auch weiterhin fortunenhaft und fortunenbehaftet sein.
Schiedsrichter Wolf tat es dem Wind gleich und pfiff das Spiel an. Dazu brauchte er noch nicht die Unterstützung seiner beiden Assistenten, Roth und Machalet.
Leise summte man am Rande noch den alten Schlager, The Anpfiff my friend is blowing in the wind, als die in Grün Weiß spielenden Alacher die Party ordnungsgemäß mit einem Antritt anstießen. Oder sagt man, auf einen Auftritt anstießen?
Doch zunächst war es die Fortuna, die antrat. Nämlich einen Ausflug in den gegnerischen Strafraum. So leitet Schatz einen schnellen Angriff durch einen Pass auf Klein, auf den man wie immer als Gegner aufpassen musste, ein. Doch sein Ball war selbst für Klein zu schnell und so erreichte weder er das Spielgerät, noch das Spielgerät das Tor.
In der 5. Minute versucht sich Weiland mal als Heiland und zieht aus 20 Metern ab. Fußballexperten würden jetzt sagen, er hatte eine zu starke Rückenlage, Fußballlaien wie ich sagen, der Schuss ging zwar nicht nach hinten los, wohl aber knapp drüber. Dem von Vitzthum getretenen Freistoß nur kurz danach erging es leider ebenso.
Aber es war zu sehen, dass dies eine ganz andere Fortuna war, als die, die sich am letzten Spieltag in Ollendorf präsentierte. Und sie machten stürmisch weiter. Torjäger Meier setzt sich sehenswert durch, sein Schuss kann aber vom heute gut aufgelegten Diemann im Kasten der Alacher noch gehalten werden. Leider sprang der Ball auch nur wenige Sekunden später nicht von Schatz´ Kopf ins Netz. Arg vernahm man es zunächst noch ganz leise von der Seitenlinie.
Immer und immer wieder rannten die Fortunen auf des Gegners Tor zu. Hier nur ein Auszug aus den Ballstaffetten: Klein-Meier-Schatz. Mühlberger-Weiland-Schatz, Schatz-Klein-Schatz-Klein. Es war zum argen. Das Tor schien wie vernagelt. Der berühmte letzte Pass, mit dem man mitnichten das Visum für und den Eintritt in den Himmel gelangt, kam einfach nicht an.
Vielleicht einmal ein Standard? Doch selbst der wieder genesene Freistoßgott Mühlberger traf heute nicht zwischen die Pfosten.
Das das Tor von Meier nach einer Flanke von Klein zurecht wegen Abseits abgepfiffen wurde, führte noch mehr dazu, dass die Stimmung im und zum argen lag und war.
Kurz vor den verdienten Pausenpfiff hätte Berner auf Seiten der Alacher nicht nur ein Rösti gebacken, sondern auch das Spiel auf den Kopf gedreht. Völlig allein gelassen rannte er gelassen auf das Tor der Fortunen zu. Jedoch erwies sich Dehling einmal mehr als Klassemann und hielt den Schuss. Durchatmen.
Dies konnten nun auch die Mannschaften nachdem Wolf zum Pausentee pfiff und was mich zum Halbzeitfazit kommen lässt.
Die 96er ließen den Ball gefällig durch die eigenen Reihen laufen. Gegen gut verteidigende Gäste fiel ihnen allerdings manchmal zu wenig ein, um den finalen Pass auf den finalen Vollstrecker zu bringen. Es war aber eine deutliche Steigerung zu sehen und viele der zahlreichen Fans am Rande raunten sich Mut zu, indem sie mantrisch den Satz: Alles nur eine Frage der Zeit aufsagten. Apropos Zeit. Selbige war es nun für die zweite Halbzeit.
Und diese begann mit einem Ausrufezeichen der Alacher. Zum Glück ging der Schuss von Reindel aber neben das Tor Dehlings. Das hätte es sein können. Das 0:1 und somit der Rückstand.
Doch das schreckte die Mannen in Blau nur kurz und sie ließen den Ball wieder ordentlich staffetieren. Hier nun einige Kostproben dieses sehenswerten One Touch Footballs: Heinamann-Schatz-Weiland. Schatz-Klein. Vitzhum-Klein-Weiland-Schatz.
Immer und immer wieder brachte entweder ein Alacher sein Bein oder ein bestimmter Alacher seine Hand zwischen Ball und Torlinie. Da konnte das kürzlich installierte Eagle Eye noch so genau schauen, es vibrierte nichts an der Hand des Torrichters. Was hauptsächlich aber daran lag, dass in der Kreisliga noch auf den Einsatz einen Torrichters verzichtet wird.
Die Zuseher begannen bereits, die Hände gen Fußballgott zu richten und sich gegenseitig die Glücksunterhosen stramm zu ziehen oder vereinzelt sogar an selbigen zu kratzen.
Was schlussendlich geholfen hat, weiß nur Fußballgott allein. Auf jeden Fall kam die 65. Minute und in ihr Meier, der einen sagenhaften Lauf hatte und diesen ab der Mittellinie auch fortsetzte und zum lang ersehnten 1:0 einnetzte. Toooooooooooooooooooooooor und endlich wieder Jubel, gefolgt von Trubel mit anschließender Heiterkeit.
Erleichterung machte sich unter den Fans breit, denn die Maus, die über den Winter in ihrer Bemausung geschlafen hatte, wurde nun endlich nicht mehr gestört vom nervösen Hufescharren der Fortuna Fans.
Und die nicht mehr Umbreit Eleven wollten mehr. So segelt Heinemann kurz danach an einer Ecke vorbei, also genau genommen am Ball, der von der Eckfahne in den Strafraum gebracht wurde, aber die Fußballexperten unter euch werden auch ohne Erklärung gewusst haben, wovon ich schreibe.
Das das Glück nicht immer auf der Seite der Tüchtigen ist, bewies der tüchtige Meier, als sein tüchtiger Schuss doch noch gehalten werden konnte. Auch der abprallende Ball konnte von Schatz nicht ertüchtigt werden, über die Linie zu rollen.
Jedoch hatte man den Eindruck, dass die 96er das Spiel im Griff hatten und hier nichts mehr anbrennen konnte. In beinahe beyeresque anmutender Sicherheit spielten sie das Spiel herunter.
Eine Kafkaesque Wendung erhielt das Spiel jedoch fast in der 80. Minute, als ein Freistoß von Nicolai zum Glück nur knapp an Reindels Kopf vorbei flog. Das hätte er sein können, der Ausgleich. Kurios war auch noch, dass sich ein Spieler Alachs auf der Ersatzbank nach seiner Auswechselung die gelb Rote Karte abholte, aber dies sollte zum Glück nur eine Randanekdote bleiben und nach 90 Minuten pfiff Wolf das Spiel ab. Sehr zur Freude der Fortunen, die nun drei Punkte mehr auf dem Konto haben. Was in Flensburg schlecht ist, ist im Fußball gut.
Fazit: Verdiente drei Punkte, da die Fortunen die besseren Chancen hatten und überhaupt mehr vom Spiel. Mit ein bisschen mehr Fortune hätte es auch leicht 3:0 oder gar 4:2 stehen können. Alach spielte keineswegs wie ein Absteiger und man merkte der Mannschaft an, dass sie sich noch längst nicht aufgegeben hatten. In der anschließenden Pressekonferenz fasste Routinier Steinborn das Spiel wie folgt zusammen: Passt scho! (M. Wilde)
Tore: 1:0 Meier (65.)
Aufstellung: Dehling, Lukesch, Mühlberger, Steinborn, Klein, Vitzthum, Meier, Weiland, Schatz (86./Schatz), Eichelbrenner (77./Reich), Heinemann