2. Spieltag Die Moral von der Geschicht
Immer wieder sonntags kommt nicht nur die Erinnerung (widdewidde wit), sondern meist auch ein neuer und frischer Spieltag der Kreisliga Erfurt Sömmerda. Manchmal findet dieser aber auch an einem Samstag statt, da kommt dann nur die Erinnerung am Sonntag und zwar an das Spiel am Samstag.
Zum Glück mussten sich die zahlreichen Fans an diesem Sonntag nicht mit der Erinnerung begnügen sondern fanden sich im weiten und, wie sich heraus stellte, auch in dieser Saison recht zugigem Rund ein. Als Gast war heute niemand geringeres als der FC Weissensee 03 zu Gast.
An den sehr ordentlich gezogenen Linien richteten heute die Sportfreunde Fritz und Albrecht und assistierten somit Schiedsrichter Hofmann. Es konnte los gehen, es war endlich wieder Fußballzeit und die schönste Zeit im Jahr begann von neuem. Naja, eigentlich nicht ganz. Es gab in der Vorwoche bereits ein Spiel in Ollendorf, an das man sich nicht gerne erinnerte. Kommen wir nun zu einer neuen Kategorie, dem Spielbericht im Spielbericht. Das letzte Spiel zusammengefasst: Rumpel, Murks, Rumpel, Tor, Tor, Rumpel, Fehlpass, Halbzeit, Tor, Tooooooooor!, Rumpel, Tor, Tor. Das Spiel endete 5:1 für den Gastgeber Ollendorf und dieser Spielbericht wurde aus Fortunensicht geschrieben.
Doch nun zum aktuellen Geschehen. Böse Zungen behaupteten, es befänden sich dieses mal zwölf Flaschen auf dem Platz. Dies lag allerdings nur daran, dass sich Torwart Dehling sein Getränk mit auf den Platz nahm und dieses hernach in seinen Kasten mitnahm. Die Gäste, in Blau gewandet, hatten Anstoß und führten diesen geradezu professionell aus.
Die Gäste machten sofort Druck und die Abwehr in Gestalt von Vitzthum musste sofort hellwach sein. Zum Glück war er das auch und konnte Bock gerade noch so davon abhalten, einen selbigen zu schießen.
Das wollten die Mannen in Rot und Gold jedoch nicht auf sich sitzen lassen und Reich passt auf den wieselflinken Klein, der jedoch noch abgedrängt werden kann.
Danach tat sich bis zur 11. Minute nicht sehr viel, die Mannschaften tasteten sich gegenseitig ab und man lauerte auf Fehler des Gegners.
In ebensolcher Minute bekamen die Gäste einen Eckball zugesprochen. Dieser kann von der Abwehr zunächst noch abgewehrt werden, ich vermute ja, die Abwehr heißt genau deshalb Abwehr, weil sie eben nicht angreift. Leider landet das Spielgeröt genau auf Juppes Fuß und dieser schießt trocken und unhaltbar zum 0:1 ein. Es war einmal mehr zum Argen an der Seitenlinie.
Die Scheunert Elf lies sich davon jedoch wie so oft nicht beeindrucken und stürmte munter weiter. Ein schneller Angriff von Schatz´ konnte jedoch zum Leidwesen der Fortunenfans noch abgefangen werden.
Es entwickelte sich ein munteres Spiel. In der 17. Minute war es A. Bock, der einen Freistoß aus 25 Metern auf den Kopf von Matthes platziert, Dehling reagierte jedoch im Stile eines Klassemanns.
Kurz darauf versuchte es das neue Dreamteam der Fortunen, Reich und Klein (was für ein Schicksal… Kann man nicht reich UND groß sein? Die Welt ist so ungerecht) mal wieder mit einem Passspiel. Die Fans hatten schon die Jubelschreie, die Trubeltänze und die Heiterkeitspillen auf der Zunge, jedoch ging der Schuss von Klein knapp neben das Tor. Durchatmen.
Aber nur kurz darauf machten sie es besser. Wiederum passt The Engine Reich auf Klein, der nimmt Maß und… Trifft! Der Ausgleich in der 29. Minute. Die Fans konnten ihre Pillen jetzt schlucken, ihre Tänze tanzen und ihre Schreie schreien.
Und die beiden machten so weiter. Pass um Pass kam vom Mittelfeldmotor Reich wieder zu Klein, doch der Torhüter der Gäste Lichtwark war zur Stelle. Auch der Nachschuss von Natt brachte leider nichts zählbares mehr ein.
Als sich alle schon auf den dringend benötigten Pausentee und einem Unentschieden zur Halbzeit abgefunden hatten, kamen die Gäste doch noch einmal über rechts in den Strafraum, passten auf Hebestreit und dieser setzt den Ball flach in die Maschen. So gesehen und beargt in der 41. Minute. So ging es zwar zum Pausentee, jedoch nicht mit einem Unentschieden.
Halbzeitfazit: Die Gäste führten verdient. Sie waren cleverer und nutzten ihre Chancen eiskalt. Spielerisch und läuferisch waren die Fortunen jedoch ebenbürtig und die Moral der Truppe stimmte auch. Noch waren 45 Minuten zu spielen. Wie sagte einst schon Fritz Walter: Schaun mer mal.
Dies taten auch die Fans, nämlich und zwar Hofmann beim Wiederanpfiff und den 96ern beim Wiederanstoß zu.
Die zweite Halbzeit begann viel versprechend, denn in der 48. Minute bekam das Scheunert Team einen Freistoß an der Strafraumgrenze zugesprochen. Hastig fingerten die Fans ihre Pillen aus der linken Tasche (in der rechten sind die Herztabletten. Einmal kam es zu einer Verwechslung. Nach 20 Minuten hatten wir ihn aber wiederbelebt.). Der Freistoß ging jedoch weit drüber.
Die 55. Minute dieses Spiels wird in die Annalen der Kreisliga eingehen. Es war das erste Gegentor, welche ich verpasste. Ich war, wegen einem N weniger, verhindert. Hernach wurde mir berichtet, dass die Fortunen wohl auf Abseits spekulierten (was es aus meiner Sicht auch war) und einen kapitalen Bock schossen, indem sie das Spielen einstellten. Da bekanntlich Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeifft, nutzte A. Bock die Situation und netzt zum 1:3 ein.
Fehlende Moral konnte man den 96ern heute nicht vorwerfen. Sie blieben weiter unbeirrt und so versucht es wieder einmal Klein, scheitert aber an Lichtwark. Zwingendes gelang jedoch kaum noch.
Auch die Gäste ließen es nun etwas ruhiger angehen und versuchten, die Führung zu verwalten. Das ging auch bis zur 69. Minute gut.
Nach einer Flanke von links war es wieder A. Bock, der das Lederige in die Maschen hämmert. Lukesch versucht noch, den Ball von der Linie zu köpfen, hatte dabei jedoch keine Chance.
Nun hatten die Weissenseer doch noch einmal Torluft geschnuppert, Dehling hatte aber etwas dagegen und fußabwehrte einen Schuss aus kurzer Distanz sehenswert.
In der 85. Minute war er jedoch machtlos. Hebestreit bekommt den Ball nach einer Ecke einem Meter am rechten Pfosten auf den Fuß und markiert mit einem Kunstschuss aus sehr spitzem Winkel das 1:5.
Die Fans an der Seitenlinie begannen nunmehr doch so langsam zu zweifeln, ob das hier und heute noch etwas mit einem Sieg ihres Teams wird. Aber noch waren ja fünf Minuten zu spielen und ein Spiel hat 90 Minuten und der Ball ist rund.
Kurz keimte auch noch einmal Hoffnung auf, als Heinemann das Spielgerät sehenswert erobert und in die Mitte in den Strafraum bringt. Reich lässt hervorragend auf den heran stürmenden Abwehrstrategen Lukesch durch, selbiger ergreift sich ein Herz und schießt und macht das Ding! Nur noch 2:5 und immerhin noch 60 Sekunden zu spielen. Hoffnung keimte wieder auf.
Die Fortunen warfen noch einmal alles nach vorne, was sie hatten, wurden jedoch jäh vom Abfifff nach 90 Minuten in ihrem Ausgleichswillen gestoppt.
Fazit: Der Sieg der Weissenseer geht in Ordnung, wenn auch um ein zwei Tore zu hoch. Sie waren heute das cleverere Team und abgezockz genug, Ihre Aufstiegsambitionen zu zeigen. Das Spiel hat aber auch gezeigt, dass eure Moral stimmt und ihr auch mit solchen Mannschaften mithalten könnt. Mund abwischen, weiter machen. Auf nach Werningshausen! (Bericht: M. Wilde)
Tore: 0:1 Juppe (11.); 1:1 Klein (29.); 1:2 Hebestreit (41.); 1:3 A. Bock (5.); 1:4 A. Bock (68.); 1:5 Hebestreit (85.); 2:5 Lukesch (89.)
Aufstellung: Dehling, Lukesch, Hergenhan (46./Hoffmann), Natt, Radatz, Klein, Heinemann, Reich, Eichelbrenner, Vitzthum, Schatz (78./Hacker)