Nachholspiel: 96 unterliegt Tabellenführer
Im zweiten Spiel der Rückrunde gastierte der bislang noch ungeschlagene Tabellenführer, die Reserve des TSV Kerspleben, in Salomonsborn. Bei sommerlichen Temperaturen galt es sich für die dürftige Vorstellung im Hinspiel, in welchem die 96er Sang und Klang 0:3 unterlegen waren, zu rehabilitieren und dem Tabellenführer ein Bein zu stellen.
Die Hausherren begannen entsprechend druckvoll, setzten die Gäste frühzeitig unter Druck und ließen den Ball ein ums andere Mal sehenswert durch die eigenen Reihen laufen. Die Kersplebener Reserve wirkte, nicht nur in dieser Anfangsphase, eher ideenlos und verstrickte sich immer wieder in Diskussionen mit Schiedsrichter Dennis Suchy, dem noch eine Hauptrolle in dieser Partie zufallen sollte. Die Hausherren ließen sich dadurch nicht beeindrucken und wurden schon in der 20. Spielminute für ihre engagierte Spielweise mit dem 1:0 belohnt. Nach präzisem Zuspiel von F. Alcala-Pintado war es A. Schatz, der sich die Gelegenheit zu seinem 12. Saisontreffer nicht entgehen ließ. Die Führung brachte Sicherheit und die Fortuna agierte mit klaren Feldvorteilen. In der Konsequenz erhöhte Chr. Meier noch vor der Pause auf 2:0 (39.), gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand.
Wirkte der erste Durchgang über weite Strecken noch wie ein lauer Frühlingskick, entwickelte sich der Zweite zu einem Grottenkick mit Potential zum Skandalspiel, in dem leider der junge Schiedsrichter, sein Beobachter und der TSV Kerspleben die Hauptrollen spielen sollten. Die Gäste kamen, ob des deutlichen Rückstandes, sichtlich angefressen aus der Kabine und setzten die Fortuna mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln unter Druck. Nach einem unglücklichen Foulspiel in Höhe des 96er-Strafraumes, fand bereits in der 51. Spielminute ein von Freund und Feind unbehelligter S. Schmidt-Freistoß seinen Weg in das vertretungsweise von der Nr. 3 Chr. Bimböse gehütete Tor der Hausherren. Der Anschlusstreffer steigerte in der Folge nicht nur die Spannung im Spiel, sondern vor allem die Aggressivität der Gäste gegenüber Schiedsrichter und Gegner. Wütend auf das Tor der 96er anrennend verstrickten sich die TSV’ler immer wieder in intensive Wortgefechte mit dem nun leider überfordert wirkenden Schiedsrichter. Dies gipfelte in der Szene des Spiels und dem nicht nur umstrittenen, sondern skandalösen Ausgleich des Tabellenführers in der 67. Minute. Nach einem Freistoß in den Strafraum war es Kapitän K. Hesse, der Torhüter Chr. Bimböse mit einem rüden Foul im Fünfer niederstreckte, dabei aber das vermeintliche 2:2 erzielte. Während die Spieler des TSV jubelnd abdrehten, entschied Schiedsrichter D. Suchy zu Gunsten des verletzten und um Luft ringenden 96-Torhüters auf Foul. Eine Entscheidung die auf vehementes Unverständnis der Gäste stieß und dazu führte, dass sich ein „Rudel“ um den Schiedsrichter bildete. Dieser wurde so massiv von Spielern und Betreuern der Kersplebener bedrängt, dass er, auch auf Drängen des nicht sehr neutral agierenden Schiedsrichterbeobachters, seine Entscheidung auf Tor und 2:2 revidierte. Alle Proteste seitens der Fortuna blieben ungehört und die Partie wurde mit unverminderter Härte fortgesetzt. Dass P. Rödiger in der 73. Spielminute den 2:3-Siegtreffer aus einer klaren Abseitsposition heraus erzielte, bleibt letztlich nur eine bittere Randnotiz.
Fazit: Die Niederlage war trotz aller Aufregung um den irregulären Ausgleich trotzdem unnötig. Wir hatten den Tabellenführer im Sack und haben uns selbst die Butter vom Brot nehmen lassen. Den Umgang der Gäste aus Kerspleben mit dem jungen Schiedsrichter während und nach der Partie, verurteilen die Verantwortlichen des SC Fortuna Erfurt 96 ausdrücklich.
Tore: 1:0 A. Schatz (20.), 2:0 Chr. Meier (39.), 2:1 S. Schmidt (51.), 2:2 K. Hesse (67.), 2:3 P. Rödiger (73.)
Aufstellung: Chr. Bimböse – M. Lukesch, D. Steinborn (MK), M. Vitzthum (GK) – R. Kachel – P. Jülich, D. Weiland (GK), F. Alcala-Pintado (81./K. Hippau), Chr. Klein – A. Schatz, Chr. Meier