2. Spieltag: Ein Spiel zum Kegeln
Für die Fortunen stand nunmehr das erste Heimspiel der Saison an. Man empfing die Reserve der TSG Stotternheim. Bei, zum Anstoß, bestem Fußballwetter fanden sich zahlreiche Zuseher am und um den Platz ein.
Ob es ein Spiel auf höchstem Niveau werden würde, blieb wie immer abzuwarten. Schweitzberger pfiff an. Fußballzeit!
Fortuna, in alt bewährtem Blau hatte Anstoß gegen die in ebenso alt bewährtem Gelb mit roten Streifen spielenden Stotternheimer. Und die Fortuna legte gleich los, wie die Wirbelwinde, immerhin galt es, die Tabellenführung zu verteidigen.
Kaum war der Anpfiff verhallt, passte Meier auf Schatz, dem aber der Ball auf dem feuchten Geläuf verspringt. Auch eine schnelle Kombination von Weiland auf Schatz und weiter zu Heinemann kurz darauf brachte zwar Gefahr, aber leider kein Tor. Es bewahrheitete sich einmal mehr die alte Fußballweisheit: „Hast du Gomez am Fuß, hast du Gomez am Fuß.“
Dass die Stotternheimer die drei Punkte nicht kampflos hergeben wollten zeigten sie in der achten Minute und sorgten somit für ein gleichnamiges Zeichen und zwangen Natt zu einer interessanten Doppelfußabwehr mit eingedrehter Schwalbe an dreifachem Bodenroller mit eingesprungenem Salchow. Auf jeden Fall eine 9,5 für ihn in den Haltungsnoten. Respekt! Jetzt fragen sich alle, ein Neuer im Fortunentor? Nein, es war Natt und als solcher schon des öfterem im Einsatz.
In der 21. Minute war es erneut Meier, der bewies, dass man auch mal müllern kann und nicht immer nur gomezen. Ein schneller und präziser Pass aus dem Mittelfeld, eine perfekte Ballmitnahme und er steht allein vor dem Torwart und findet sogar noch die Zeit, sich die Ecke auszugucken und schiebt zum 1:0 ein. Jubel, Trubel, Heiterkeit unter den Fans. Eine Maus huschte über die Ränge und freute sich tierisch über die Apfelreste. Mit denen feierte sie dann in ihrem Bau eine Party, während die Partie weiter ging.
Ich muss einmal nachforschen, was die Umbreit Elf so in ihrer Freizeit macht, denn es war wieder eine Schnapszahlminute, die 30. nämlich als Würze ins Spiel kam. Eine scharfe Hereingabe kann zunächst von Krohn noch abgewehrt werden, aber zum Glück nur vor die Füße Heinemanns, der von der Strafraumgrenze einfach mal scharf abzieht und das Spielgerät unhaltbar im rechten Dreiangel, oder, wie die Brasilianer sagen „Da, wo die Eule sitzt“, versenkt.
Wiederum Jubel, sogar Umbreits Sorgenfalten glätteten sich. Das muss Schweitzberger wohl zu sehr geblendet haben und er forderte auf zum Kegeln. Selbige sollten nämlich die Coachingzone markieren und die Bewegungsfreiheit Umbreits reduzieren. Taten sie zwar nicht, aber es war immerhin zum kegeln.
Danach folgte eine Phase der so genannten relativen Ruhe auf dem Spielfeld, die aber kurz vor der Pause noch einmal jäh unterbrochen wurde. Um es spannend zu machen, verloren die Fortunen einfach mal bei eigenem Angriff den Ball. Doch zum Glück zappelte der Ball nur im Ballfangnetz hinter dem Tor und nicht 10 Meter weiter drunter. Durchatmen. Kurz darauf passt Vitzthum noch einmal auf Jülich. Aber er hatte wohl auch zu viele Mario Gomez Videos geschaut.
Halbzeitfazit: Spiel und Gegner im Griff, wenn jetzt noch mehr Ruhe ins Spiel kommt, wird das hier der erste Heimsieg der Saison. Ich bin überhaupt dafür, in jeder Mannschaft einen Spieler namens Ruhe zu verpflichten. Auch, damit sich der Trainer im Nachhinein nicht vorwerfen lassen kann, er hätte selbige nicht ins Spiel gebracht. Was machten die Kegel? Sie standen noch.
Das Wetter hielt und so konnte es mit der zweiten Halbzeit, die das Spiel überhaupt erst komplett macht, weiter gehen. Folgerichtig hatte jetzt Stotternheims Reserve Anstoß, konnte diesen aber nicht zum schnellen Anschlußtreffer nutzen.
Stattdessen war es wieder der SC, der in der 59. Minute das 3:0 markierte. Was war geschehen und vor allem was wurde gesehen? Gewusel um und im gegnerischen Strafraum, ein Fortune, ich sah nicht welcher, war es ein Lukesch?, war es ein Mühlberger?, war es Klein?, wird regelwidrig zu Fall gebracht und der Schiedsrichter zeigt auf den berühmten Punkt. Diese Chance lässt sich Schatz natürlich nicht entgehen und versenkt den Ball trocken und flach ins rechte Eck.
Wer jetzt dachte dass die Mannen in Blau genug hatten, der irrte gewaltig. Als hätte Umbreit in der Halbzeitpause die Videoanalyse der ersten Halbzeit laufen lassen, fällt in der 73. Minute das 4:0 als exakte Kopie des ersten Tores. Nur dass Meier diesmal Schatz hieß und der Pass von Steinborn kam. Aber wer von einer Frau schon einmal den Satz gehört hat: „Ich will genau dieselben Schuhe wie die. Nur in einer anderen Farbe und in einer anderen Form. Und mit höherem Absatz.“, der wird verstehen, was ich meine. Apropos irren. Die Feldmaus irrte nun völlig von Sinnen umher und freute sich mit der Fortuna und deren Fans über die Führung und den Spielstand. Das, oder sie suchte nach weiteren Äpfeln. Man weiß es nicht…
Und es sollte nur zwei Minuten dauern, bis der eingewechselte Hahn das 5:0 machte. Und das mit denselben Schuhen, nur in einer anderen Farbe und Form. Der Pass kam diesmal von Weiland (75.). Wer nun wirklich dachte, na, nun bayern die Fortunen mal ein wenig und spielen auf Zeit und das Spiel herunter, täuschte sich wiederum. Sie machten munter weiter. So traf ein Freistoß Mühlbergers in der 85. Minute nur die Latte, die sich leider nicht alle am Zaun, sondern auch am Tor befand. Fast das 6:0 markierte Jülich, als der Ball ein Meter vor dem Tor nach abgewehrtem Angriff Meiers, vor seine Füße springt. Aber das wäre zu viel des Guten und auch in der Höhe nicht verdient gewesen.
Fazit: Vorne Fünf und hinten Null gegen einen Gegner, der immer gut dagegengehalten hat und anders, als die brasilianische Nationalmannschaft beileibe kein Karnevalsverein war. Auch wenn selbige im europäischen In- und Ausland abgeschafft wurde, ein wenig mehr Passkontrolle hier und da würde dem Spiel noch mehr Würze geben. Und das Löw nicht immer Recht hat, zeigte sich auch. Die Behauptung, dass Ballbesitz alleine nicht ausreicht, wurde heute widerlegt. Die Fortuna hatte 100% Ballbesitz, Und ich muss es wissen, ich habe viele davon hernach eingesammelt. Aber was will ich meckern: Klasse gemacht Jungs und weiterhin: Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!
Tore: 1:0 Meier (21.), 2:0 Heinemann (30.), 3:0 Schatz (59./FSS), 4:0 Schatz (73.), 5:0 Hahn (75.)
Aufstellung: Natt – Lukesch, Steinborn, Vitzthum (64./Plotzki) – Klein – Jülich, Weiland, Meier, Mühlberger – Heinemann (64./Hahn), Schatz