3. Spieltag: Hochverdienter Heimerfolg
Am dritten Spieltag der ersten Kreisklasse war keine geringere als die zweite Mannschaft des ESV Lok Erfurt in Salomonsborn zu Gast. Der Start für die Lok-Reserve verlief bisher alles andere als fortunesque, deshalb hatten die ESV’ler sich einiges vorgenommen. Anders als eine hier nicht weiter erwähnenswerte Partei, wollte die Fortuna aber die drei Punkte zu Hause behalten.
Laut Definition kommt Lokomotive von loco motivus, also sich von der Stelle bewegend. Gut, dass Pintado das vermutlich nicht wusste, er hätte sich ob der spanischen Übersetzung von loco wohl nicht mehr auf das Spiel konzentrieren können. Aber ich schweife ab, was der Mann mit der Pfeife, diesmal in Gestalt von Tobias Christ erschienen, zum Glück nicht tat, statt zu schweifen, tat er einfach pfeifen. Fußballzeit.
Auch die Lokisten schienen sich der Definition nicht bewusst zu sein und so war es Schatz, der sich nach dem Anstoß der in Rot-Schwarz spielenden Gäste zuerst bewegte. Als ob ein Fußballspiel einem Feldzug gleich kommt, eroberte er schnell den Ball und versuchte, zu netzen. Aber das war ihm leider nicht vergönnt. Und ein Feld war zwar vorhanden, nicht aber ein Zug. Verwunderlich. Eine Lok war ja da. Aber dann kam die 14. Minute. Otro loco Pass von Pintado auf Haage, der sich gleich gegen zwei Gegenspieler hervorragend durchsetzt und zum 1:0 für die 96er einschiebt. Offenbar hatte die Maus von letzter Woche noch einen Kater, sie erschien jedenfalls nicht zum Jubeln.
Und die Fortuna war weiter wie loco motiviert, sich nach vorne zu bewegen. Als Motiv galten hier wohl die drei Punkte, um die es ging. So ging Schatzs Schuss (versucht das einfach zehn mal schnell hintereinander zu sagen) kurz darauf nur knapp daneben, ebenso wiederum nur Sekunden danach, als er es alleine vor Torwart Burdach zu genau machen wollte und genau den falschen Winkel nicht traf. Nur neun Minuten nach dem 1:0 bestand dann jedoch wieder Anlass und Grund zum Jubeln. Leider nicht für die Maus, die immer noch mit einem Kater in ihrem Bau lag. Als hätten sie das Spiel verwechselt, spielten Lokisten und 96er Pingpong mit Ball im Strafraum und Meier (23.) behält die Nerven und die Übersicht und macht das 2:0.
Was danach kam, ist ein trauriges Kapitel in der Lok-Geschichte. Ein, sich an der mit „Gast“ beschrifteten Bank befindlicher Zuseher litt offenbar an einem Anfall von Tourette und beschimpfte, ohne selbst etwas dafür zu können, den Schiedsrichter Christ. Dieser verwies ihn dann nicht nur des Feldes, sondern auch der Bank und er wurde auf die Tribüne geschickt.
Sportlich machte die Fortuna genau da weiter, wie sie vor diesem Zwischenfall aufgehört hatte. Und nun war es an Schatz, das nächste Tor in der 34. Minute zu markieren. Das Spielgerät fliegt in den Strafraum, es galt noch, einige im Wege stehende Körper zu täuschen und schon stand es 3:0.
Halbzeitfazit: Das Spiel im Griff, oder sagt man im Fußball am Fuß, mit Mann und ohne Maus kämpfend, schön Fußball spielend führte die Umbreit Elf völlig zu Recht auch in dieser Höhe und zur Halbzeit.
Mit der drei Tore Führung im Rücken ließen es die Mannen in Blau nach dem Wiederanpfiff erst einmal ruhig angehen. Aber nur zwei Minuten, da wird Vitzthum von Haage auf Torejagt geschickt, kam aber nicht richtig an und hinter den Ball kommen. Auch Meiers Schuss fand das Ziel nicht.
Doch dann kam die 67. Minute. Wieder Haage auf Schatz und zwar dieses mal so genau, dass sich letzterer alleine vor dem gegnerischen Torwart befindet und keine Mühe hat, zum 4:0 einzunetzen. Die Messen schienen gelesen zu sein und der Zug für die Lok abgefahren. Doch, wer so denkt, fehlte weit. Zwar kamen Jülich und Meier danach noch zu Chancen als sie sich wechselseitig bepassten, und die Abwehr rund um Klein, Vitzthum und Weiland stand, auch Lukesch und Bimböse waren in bestechender Form, aber irgendwie lag etwas in der Luft. Plötzlich war wieder die allseits berühmte und berüchtigte „Erste Allgemeine Fortunaverunsicherung“ in der Luft. Das, oder die Spieler rund um Trainer Richter wollten das Ergebnis nicht auf sich sitzen lassen.
So kam, was kommen musste. Konfusion im Strafraum der 96er, Pintado bekommt die Beine nicht rechtzeitig vom Gegner weg und Christ zeigt auf den Punkt. 11 Meter in der 86. Minute. Wobei ich sagen muss, ein 86 Meter in der 11. Minute wäre mir lieber gewesen. Nun war es an Koch, das erste Gegentor in dieser Saison zu verhindern und die Weste weiß zu halten.
Nun ist Koch ein ganz Großer. Wirklich. Aber gegen den von Schulz sehr straff und platziert getretenen Ball aus immerhin nur 11 Metern Entfernung konnte er nun wirklich nichts machen. Nur noch 4:1 aber auch nur noch 4 Minuten zu spielen. Das müsste es doch nun sein.
War es aber nicht. Kurz vor dem Endgültigen Endzeitpfiff bekamen die 96er das Lederige irgendwie nicht aus dem eigenen Strafraum und wurden deshalb von Zengke mit dem 4:2 bestraft (88.). Das geschah aber zum Glück so kurz vor Ende, dass hier gar nicht erst schwedische Verhältnisse aufkommen konnten. Außerdem war Ibrahimovic auch nicht anwesend. Es blieb also nach 90 Minuten bei einem, über das ganze Spiel betrachtet, sehr verdienten Heimerfolg der „Umbreit-Eleven“. (Bericht: Martin Wilde)
Fazit: Heimwärtssieg! Heimwärtssieg! Und das gegen einen der, zumindest auf der Papierform, stärksten Gegner der Liga. Gut gemacht Jungs. Und das erste Tor musste ja irgendwann fallen. Das sieht ja am Ende der Saison auch komisch aus, wenn in der Tabelle 78 Punkte und 172:0 Tore stehen.
Tore: 1:0 S. Haage (14.), 2:0 Chr. Meier (23.), 3:0 A. Schatz34.), 4:0 A. Schatz (67.), 4:1 S. Schulz (86./FSS), 4:2 D. Zengke (88.)
Aufstellung: Koch – Lukesch (80./Göhler), Alcala-Pintado, Bimböse – Klein – Vitzthum, Weiland (MK), Meier, Jülich – Schatz, Haage (70./Hahn)